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Werkstattbuch Siegerlandmuseum

Projekt aus dem Landesprogramm Kultur und Schule in der Realschule am Oberen Schloss
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Victoria, Michelle, Niklas, Akram, Stasa, Sidar, Nelli, Blerta, Joyce, Cellina, Pius, Celina, Marvin, Mark, Laura, Brenda, Alyssia, Mia,  Adem,  Jeremy und   Ayman sind die “Kunstteenies“ von der Realschule am Oberen Schloss. Ihre Arbeiten zum Thema „Werkstattbuch Siegerlandmuseum“ zeigten sie kürzlich zusammen mit ihrer Projektleiterin Inge Zöller  in den Werkräumen der Realschule. Mit Freude und Begeisterung hatten die beteiligten Schülerinnen und Schüler ihre Arbeiten am Vormittag des Präsentationstages aufgebaut  und ihre Lehrer, Mitschüler und Eltern zur Eröffnung eingeladen.

Zeichnungen und Skizzen vom Oberen Schloss waren der Beginn eines abwechslungsreichen handwerklich- künstlerischen Schuljahres für die Jugendlichen und ihre „Künstlerin“. Die vielen Bilder und Gemälde des Siegerlandmuseums inspirierten dazu, Maltechniken zu erforschen und zu erlernen und Bilderrahmen aus Holz selbst einmal zu bauen und farblich zu gestalten. Die Bilderrahmen mit teilweise eingefügten, selbst gemalten Bildern hatten Celina Gashi, Michelle Bensing und Mia Marie Haus  auf einem Werktisch zu einem Turm aufgebaut. Marvin Kleinschmidts Bilderrahmen umspannte ein traumhaftes Landschaftsbild mit Palmen  und Celina Eberts malte ein Jahresbild  mit vielen Einzelheiten und über allem spannte sich ein Regenbogen.   Auf einem anderen Tisch lagen kleine Aquarelle aus, mit einer Erklärung über die Vorgehensweise beim Aquarellieren von Stasa Lucic. Beeindruckend war der Rosengarten von Niklas Stinn.

Pius Justin Krumm hatte eine sehr gute und übersichtliche Zeichnung von einem Bergwerk und ein kleines Wörterbuch für Bergleute angefertigt, nachdem die Gruppe einige Male ausgiebig das Schaubergwerk im Siegerlandmuseum erkundet hatte.

Peter Paul Rubens war das Thema von Michelle Bensing, das drückte sie in einer Bildbeschreibung über die „Caritas Romana“ aus. Der Tisch mit den unterschiedlichen Pigmentfarben, die zu neuen Farbabstufungen gemischt werden konnten, zeigte ein wenig von der Arbeit der alten Meister, die ihre Farben selbst komponierten.

Bunte, fantasievolle Holzwerkstücke schmückten eine weitere Werkbank.

Das Leben und Wohnen unserer Vorfahren beschäftigte die jungen Kunstschaffenden intensiv. Wie lebten die Menschen damals, wie verdienten sie ihren Lebensunterhalt und womit beschäftigten sie sich. Akram Mehdouani war tief beeindruckt von einer alten Ansicht Siegens und malte sein eigenes Bild von Siegen mit Ausdauer, Phantasie und kräftiger Farbgebung. Gewebte Kissen, Teppiche und ein Perlenarmband entstanden neben Kampfobjekten aus Holz und Nägel deren Ursprung und Idee in der „Folterkammer“ des Siegerlandmuseums lag. Scherben und ein Gefäß mit einem besonderen Muster in einer Vitrine des Museums regte das Interesse der Schüler und Schülerinnen an: wie kam das Muster in das tönerne Gefäß? Inge Zöller besorgte Ton in verschieden Farben und zeigte, wie man unterschiedliche Tonarten zu einem marmorierten Muster zusammenbringt und wie Tongefäße aufgebaut werden. So entstanden viele kleine und große getöpferte Kunstwerke, die alleine durch das außergewöhnliche Muster ihre Wirkung zeigten.

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Der Kunstpädagogin war es wichtig, in diesem Schuljahr mit Schülern gemeinsam die interessanten Dinge des Museum mit den Händen zu „Be-greifen“. Gesehenes und Gehörtes lässt sich besser verstehen, wenn die Hände und die Phantasie beteiligt sind; ganz besonders dann, wenn 70 Prozent der beteiligten Schüler einen Migrationshintergrund haben. Ausschlaggebend für ihre pädagogische Arbeit war, was die Schüler interessierte, wodurch deren Interesse geweckt wurde, wie und womit sie das Ganze in praktisches Tun  umsetzen konnten. Natürlich sollte es auch für andere nachvollziehbar, interessant und spannend sein, denn die Ergebnisse des Projektjahres Kultur und Schule werden nun zu einem „Werkstattbuch Siegerlandmuseum“ verarbeitet, das für Kinder, Jugendliche, Lehrer, Eltern und Erzieher praktische Anregungen für einen Museumsbesuch geben kann.

Abgeschlossen ist die Arbeit in der ROS für Inge Zöller allerdings nicht- die Schüler zeigten großes Interesse an einer Fortsetzung der Kunst- und Kulturwerkstatt. Als Ergebnis eines spannungsreichen Jahres wird das Projekt Kultur und Schule nun in eine „Offene Kunstwerkstatt“ übergehen.