Die Umweltabteilung der Stadt Siegen hat in den letzten Jahren  zahlreiche Nisthilfen für diverse Vogelarten und Fledermäuse aufgehängt. Für den Mauersegler werden wir in diesem Frühjahr zusammen mit der Uni Siegen auch noch andere Projekte starten. Nisthilfen für Mauersegler hängen nicht nur an der Realschule Am Oberen Schloss, sondern zahlreichen anderen städtischen Gebäuden und an der Universität Siegen. Hier laufen auch Forschungsarbeiten zum Mauersegler.

Mauersegler

Die meisten von uns wissen kaum etwas über diese Vögel, obwohl sie im Sommer quasi Mitbewohner an unseren Gebäuden sind – die Rede ist hier von den Mauerseglern.

Mauersegler sind faszinierende Zugvögel, welche von Mai bis August in Deutschland anzutreffen sind. Durch ihre beeindruckenden Flugmanöver und ihr schrilles Rufen prägen sie unseren Sommer. In dieser Zeit erfolgen die Balz, der Nestbau sowie anschließend die Aufzucht der Jungen.

Bereits Anfang bis Mitte August ziehen die Mauersegler wieder nach Afrika, wo sie südlich der Sahara überwintern. Abgesehen von der Brutzeit halten sich die Vögel ohne Unterbrechung in der Luft auf und sind dementsprechend in ihrem Körperbau angepasst.

Wie kann ich den Mauersegler erkennen?

•           schwalbenähnlich

•           lange, sichelförmige Flügel

•           kurzer und gegabelter Schwanz

• ruß- bis bräunlich schwarzes Gefieder
• weißer Kehlfleck

•           kleiner, schwarzer Schnabel

•           Flügelspannweite liegt bei ca. 40 cm

• Männchen und Weibchen sind äußerlich nicht zu unterscheiden

 

Was fressen Mauersegler?

Mauersegler ernähren sich als Luftjäger ausschließlich von Insekten und Spinnen. Hauptbeute sind unter anderem Blattläuse, Hautflügler, Käfer und Zweiflügler, die sie beim schnellen Flug mit geöffnetem Schnabel erbeuten.

Wie erfolgt die Entwicklung der Jungen?

Für gewöhnlich erfolgt die Ablage von 2-3 (maximal 4) Eiern im Mai. Im Durchschnitt beträgt die Brutdauer  zwischen 18 und 21 Tagen, dabei wechseln sich die Partner regelmäßig beim Brüten ab. Die Jungen schlüpfen meist innerhalb von 2-3 Tagen, sind dabei zunächst blind und völlig nackt. In der ersten Woche werden sie von den Eltern gewärmt und insgesamt 6 Wochen mit Nahrung versorgt, die die Eltern im Kehlsack sammeln und zum Nest transportieren.

Wo brüten die Mauersegler?

Da Mauersegler Höhlenbrüter sind, lassen sich ihre Nistplätze hauptsächlich an Gebäuden auffinden, wo beispielsweise Hohlräume unter Dächern und Traufen genutzt werden. Moderne Neubauten  sind für die Brut weniger geeignet, da sie dort kaum Spalten und Ritzen vorfinden. Im Zuge der Renovierungen der letzten Jahre, insbesondere durch Dachausbauten, sind viele Brutplätze zerstört worden. Ihr unscheinbares, napfförmiges Nest bauen Mauersegler nur aus Material, das sie beim Fliegen in der Luft aufgreifen konnten.

Wie kann ich helfen?

Mauersegler sind relativ praktische Mitbewohner, da sie Insekten vom Haus fern halten. Bis zu    20 000 Insekten (Motten, Fliegen und Mücken)  werden täglich an die Küken verfüttert. Zudem hinterlassen sie keine auffälligen Kotspuren. Da Mauerseglern oft geeignete Brutplätze fehlen, schauen Sie doch mal an ihrem Haus nach, ob sich Möglichkeiten anbieten, Nisthilfen für Mauersegler selbst anzubringen. Nistkästen gibt es im Fachhandel, und Bauanleitungen für Mauerseglerkästen lassen sich problemlos im Internet finden.