Categories :

Geschichte ganz persönlich

001 K1600_002

So kennt man sie eigentlich gar nicht, unsere Neuntklässler. Eine ganze Stunde lang waren sie hochkonzentriert und mucksmäuschenstill und verfolgten den spannenden Vortrag der Zeitzeugin Alisa Tennenbaum aus Israel. Nach 2012 war sie in Begleitung ihrer Tochter Batel nun schon zum zweiten Mal an unserer Schule und hat in zwei Veranstaltungen den 9. Klassen erzählt, wie sie und ihre Familie den Holocaust überlebten.

1929 in Wien geboren, kam sie als Achtjährige mit einem Kindertransport nach England, wo sie in einem Kinderheim den Krieg überlebte. Ihr Vater war bereits kurz vorher nach England geflohen, so dass sie ihn dort wiedersehen konnte. Ihre Mutter musste derweil schweres Leid in verschiedenen Konzentrationslagern erfahren, aber auch sie kam schließlich nach Kriegsende zu ihrer Familie nach England und es ist ergreifend, wie die Zeitzeugin das Wiedersehen mit ihr schildert. 1949 übersiedelte die Familie nach Israel, wo Alisa Tennenbaum noch heute mit ihren Kindern und Enkeln lebt.

Es ist faszinierend, wie detailliert und lebendig Frau Tennenbaum ihre Erfahrungen den jungen Menschen nahebringt. Kein Geschichtsbuch, keine Schulstunde kann so etwas leisten.

Vielen Dank, Alisa Tennenbaum, für diese ganz persönliche Geschichtsstunde.