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Geschichte mit Gefühl

Die Zeitzeugin Alisa Tennenbaum bot eine
Geschichtsstunde besonderer Art
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Wie konnte ein jüdisches Mädchen die Nazizeit überleben?

In einem überaus spannenden Vortrag erzählte die heute 82-jährige Alisa Tennenbaum den Schülern unserer 8. Klassen über ihre Erlebnisse. In Wien geboren, merkte sie als Schulkind, wie sich die Situation für ihre Familie immer mehr verschlechterte. So musste sie als Zehnjährige ihre Mutter zurücklassen und kam mit einem Kindertransport  1939 nach England, wohin der Vater bereits geflüchtet war.

Mit bewegenden Worten gelang es der Zeitzeugin den Schülern zu verdeutlichen, was es hieß, als Kind plötzlich allein in einem fremden Land zu sein, dessen Sprache sie nicht beherrschte. Deutsch durfte sie in England nicht sprechen, das war ja die Sprache des Feindes. Sechs Jahre lebte sie in einem Kinderheim in Newcastle, ohne zu wissen, was mit ihrer Mutter geschehen war. Dann kam 1945 das erlösende Telegramm: Die Mutter befand sich in Sicherheit in Schweden, nachdem sie in verschiedenen Konzentrationslagern Schreckliches erlitten hatte.

Nach dem Krieg zog die Familie nach Israel, wo Alisa Tennenbaum heute noch lebt. Über die Partnerschaft der Kreise Siegen – Wittgenstein und Emek Hefer kam der Kontakt zum Siegerland zustande, wo sie nun schon zum wiederholten Male in Schulen über ihre Erfahrungen berichtete.

„Jeder Mensch hat seine Geschichte, versucht den anderen zu verstehen,“ appellierte Frau Tennenbaum zum Schluss an die Schüler, die ihr mit lange anhaltendem Applaus dankten.