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Geschichtsstunde auf dem Pflaster

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Im Rahmen des Geschichtsunterrichts zum Thema NS-Zeit machten sich die Schülerinnen und Schüler der Klasse 10a unter Anleitung von Frau Überschär auf Spurensuche quer durch die Siegener City.

Die Aufgabe bestand darin, unter Angaben ausgewählter Straßennamen nach sogenannten „Stolpersteinen“ zu suchen und die darin eingravierten Information zu dokumentieren.

Neben dem anstregenden Fussmarsch, den die Schülerinnen und Schüler zurücklegen mussten, spielte der Faktor Zeit auch eine wichtige Rolle. Denn auf die Gruppe, die als erste alle „Stolpersteine“ gefunden hatte und sich am Treffpunkt einfand, wartete eine Belohnung.

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Rechts im Bild: Die Gewinnerinnen Slata, Eslem, Svenja und Sarah

Das Projekt „Stolpersteine“ wurde von dem Kölner Künstler Gunter Demning ins Leben gerufen.

Die zehn mal zehn Zentimeter großen Tafeln aus Messing werden in den Bürgersteig eingelassen, und zwar vor dem Wohnhaus des Opfers. Eingraviert sind Name, Geburtsdatum, Datum der Deportation und Todesjahr. „Ein Mensch ist erst vergessen, wenn sein Name vergessen ist“, erklärt Gunter Demnig. Von den Nazis wurden die Menschen zu Nummern degradiert. „Mit den Steinen vor den Häusern wird die Erinnerung an die Menschen lebendig, die einst hier wohnten“, so der Künstler.

Die Auseinandersetzung mit solchen grausamen Schicksalen, die sich in unmittelbarer Nachbarschaft zugetragen haben, lösten bei den Schülerinnen und Schülern große Betroffenheit aus und förderten das Nachdenken über das Vergangene intensiver als eine „gewöhnliche“ Geschichtsstunde.